Glossar

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Begriff Definition
PP
Geläufige Kurzbezeichnung für den weit verbreiteten technischen Kunststoff Polypropylen – weiteres siehe dort.
Polyvinychlorid
Polyvinylchlorid (PVC) ist ein thermoplastisches Polymer, durch Kettenpolymerisation hergestellt aus Vinylchlorid. Gehört nach Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) zu den wichtigsten Polymeren. Es gibt Hart- und Weich-PVC. Hart-PVC wird unter anderem zur Fertigung von Rohren und Fensterprofilen genutzt; Weich-PVC hingegen zur Herstellung von Kabelummantelungen und Bodenbeläge. Weich-PVC enthält Weichmacher, die dem Material seine Elastizität verleihen.
Polysulfon
Polysulfon (PSU) ist ein amorpher Kunststoff, der der Gruppe der hochtemperaturbeständigen Hochleistungsthermoplaste angehört. Glasklar mit leichtem Gelbstich und bei -100 bis 190° C hart, steif und zäh.
Polystyren
Englische Bezeichnung für Polystyrol (PS), ein geschäumt weißes, transparentes Thermoplast, das durch Polymerisation von Styrol hergestellt wird. Polystyrol wird auch co-polymerisiert und mit anderen Polymeren gemischt, wodurch vielen Kunststoffprodukte zusätzliche Härte und Steifheit verliehen wird. Polystyrol gilt als preiswerter Standardkunststoff für vielen Massen- und Einwegprodukte.
Polypropylen

Sterilisierbares Thermoplast mit niedrigem spezifischen Gewicht (0,91 g/cm³) und guter chemischer Beständigkeit gegen wässrige Lösungen von anorganischen Salzen, schwache anorganische Säuren und Laugen, Alkohol, einige Öle, Lösungen von Waschlaugen bis 100°C. Physiologisch unbedenklich. Sehr gute elektrische Eigenschaften. Höhere Steifigkeit, Härte und Festigkeit als PE-Hart. Schwer zerbrechlich. Gut schweißbar.

Polykristallinwolle (PCW)
Polykristalline Wollen zählen zu den Hochtemperaturwollen und bestehen aus Fasern mit einem Aluminiumoxid-Anteil von über 70 Gewichtsprozent. Sie werden im Sol-Gel-Verfahren aus wässerigen Spinnlösungen gewonnen, wobei die zunächst entstehenden wasserlöslichen Grünfasern in einer darauffolgenden Wärmebehandlung kristallisiert werden (dazu VDI 3469 Blatt 1 und 5). Polykristalline Wollen kommen meist bei Einsatztemperaturen von mehr als 1.300  C zum Einsatz; in kritischen chemischen und physikalischen Anwendungen auch bei geringeren Temperaturen.
Polykristallin
Bezeichnung für kristalline Festkörper, die aus kleinen Einzelkristallen (Kristalliten) bestehen, die sich durch ihre Korngrenzen voneinander abgrenzen lassen. Kristallite treten in sehr unterschiedlichen Größen auf. Die meisten kristallinen Festkörper haben eine polykristalline Struktur. Polykristalline werden auch als Multikristall oder Vielkristall bezeichnet.
Polyethylen
Preisgünstiger thermoplastischer Kunststoff mit niedrigem spezifischen Gewicht (0,95 g/cm³) und guter chemischer Beständigkeit gegen Öl, Alkohol, Säuren, Laugen, Salzlösungen, Wasser und Benzin. Unter 60°C in fast allen organischen Lösungsmitteln unlöslich. Ausgezeichnete elektrische Isoliereigenschaften. Physiologisch unbedenklich, geruchlos. Abriebfest und schlagzäh, gute Gleiteigenschaften. Obere Gebrauchstemperatur dauerhaft bis 80°C (kurzzeitig bis 100°C). Gut schweiß- und verarbeitbar. Nur geringe Wasseraufnahme.
Polyester
Überbegriff für eine Reihe verschiedener synthetischer Polymere (Kunststoffe) mit hohem Verbreitungsgrad wie etwa Polycarbonat (PC) oder Polyethylenterephthalat (PET). Polyester kommen häufig für die Herstellung von Faserprodukten, Faserverbundwerkstoffen, Vliesstoffen oder Lacken zum Einsatz.
POF
Kurzbezeichnung für Polymere Optische Faser. Werden beispielsweise zur Datenübertragung verwendet.
Pneumatik
Der Begriff steht für alle Verfahren und technischen Anwendungen, die Druckluft zur Verrichtung von Arbeiten nutzen. Wird auch als Branchenbezeichnung verwendet. Im Unterschied dazu befasst sich die Hydraulik mit dem Einsatz von Flüssigkeiten als Arbeitsmedium.
Plastifikation
Wechsel eines Materials vom festen in einen weichen oder fließfähigen Zustand mit dem Ziel ihn plastisch verformbar zu machen. Als Plastifizierung versteht man in der Technik auch das Beschichten von Werkstücken mit Schutzschichten.
Plasmabehandlung
Sammelbegriff für alle Plasmaprozesse, die in der technischen Oberflächentechnik angewendet werden. Dazu zählen u.a. die Plasmareinigung, die Plasmaaktivierung sowie das Plasmaätzen und Plasmabeschichten. Plasmaverfahren haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einem flexiblen Bearbeitungswerkzeug für industrielle Anwendungen entwickelt. Die verfahrenstechnische Grundlage basiert auf dem physikalischen Prinzip, dass sich durch Zufuhr von Energie die Aggregatzustände von Stoffen ändern. Festes wird flüssig und Flüssiges wird gasförmig. Reichert man Gas mit weiterer Energie an, wird es ionisiert und wechselt in den energiereichen Plasmazustand. Über 99 Prozent der sichtbaren Materie im Universum sind in diesem Zustand. In seiner natürlichen Form kommt Plasma beispielweise in Gewitterblitzen oder als (ant)arktisches Polarlicht vor. Während einer Sonnenfinsternis ist es als Lichtkreis (Korona) um die Sonne sichtbar. Technisch erzeugt werden kann Plasma durch das Anlegen elektrischer Felder. In Plasmen werden hochangeregte Teilchen und Radikale generiert, die chemische Reaktionen auslösen können, die unter Normalbedingungen nicht erreichbar sind. Die Temperatur der Werkstücke kann dabei niedrig gehalten werden.
Photovoltaik
Bezeichnung für das Fachgebiet und die Branchen, die sich mit der Wandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie beschäftigen; Teilbereich der Solartechnik. Die photovoltaische Energiewandlung macht sich den photoelektrischen Effekt von Solarzellen zu Nutzen. Die gewonnene Elektrizität lässt sich direkt anwenden, in Versorgungsnetze einspeisen oder speichern. Vor der Einleitung in Wechselspannungs-Stromnetze muss die erzeugte Gleichspannung mit Wechselrichtern transformiert werden. Ein System aus Solarmodulen mit Solarzellen und seinen weiteren Komponenten bezeichnet man als Photovoltaikanlage. Als bei weitem bedeutendste Anwendung der Photovoltaik gilt heute die netzgebundene Stromerzeugung durch entsprechende Anlagen auf Gebäudedächern und Freiflächen. Der Begriff ist eine Ableitung aus dem griechischen Wort für „Licht“ (phos) und der Maßeinheit für elektrische Spannung (Volt).
Phenolharz
Phenolharz wurde 1907 entwickelt, gehört zu den ersten industriell verarbeiteten Kunststoffen und wird bis heute breit gefächert verwendet. Seinen historisch wohl populärsten Einsatz fand das Material als Karosserie-Werkstoff für die Trabant-Pkw der DDR. Durch Pressen und in Kombination mit zahlreichen Additiven lassen sich aus Phenolharz viele verschiedene Formteile fertigen. Weil bei der chemischen Aufbereitung und der flüssigen Verarbeitung mit Formaldehyd und Phenol zwei giftige Inhaltstoffe benutzt werden, eignet sich Phenolharz nicht für Produkte, die mit Nahrungsmitteln oder menschlicher Haut in Berührung kommen. Beim Einsatz als Dämmmaterial, Farbe oder Lack sind strenge Sicherheitsauflagen zu berücksichtigen.
Petrochemie
Allgemein gebräuchlicher Begriff, unter dem alle Verfahren für die Herstellung von chemischen Produkten aus Erdgas und Erdöl-Fraktionen zusammengefast sind. Wird auch als Branchenbezeichnung verwendet.
PET
Kurzbezeichnung für Polyethylenterephthalat, einen thermoplastischen Kunststoff aus der Gruppe der Polyester. PET wird vielfältig verwendet; unter anderem zur Produktion von Kunststoffflaschen, Folien und Textilfasern.
Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Als Persönliche Schutzausrüstung wird laut PSA-Benutzungsverordnung (PSA-BV) eine Ausrüstung bezeichnet, die im Arbeitsleben gegen eine Gefährdung der Sicherheit und der Gesundheit schützt. Dazu zählen beispielsweise Atemschutzgeräte, Absturzsicherungen und Arbeitsschutzkleidung. Genauere Spezifizierungen dazu finden sich in zahlreichen DGVU-Regelwerken der Reihe 112. Nicht als PSA gelten unter anderem normale Arbeitskleidung und Uniformen, Ausrüstungen für Not- und Rettungsdienste sowie die persönlichen Schutzausrüstungen von Bundeswehr, Katastrophenschutz und Polizei.
PE
Geläufige Kurzbezeichnung für den weit verbreiteten technischen Kunststoff Polyethylen (weiteres siehe dort).
PCW/ PCW-Wolle
Kurzbezeichnung für Polykristalline Wollen. PCW-Wollen bestehen aus keramischen Fasern mit einem Aluminiumoxid (Al2O3)-Gewichtsanteil von mehr als 70 Prozent und finden meist bei Einsatztemperaturen von über 1.300°C und bei anspruchsvollen chemisch-physikalischen Anwendung (auch bei niedrigeren Temperaturen). Polykristalline Wollen werden im Sol-Gel-Verfahren aus wässerigen Spinnlösungen gewonnen. Dabei werden zunächst entstehende wasserlösliche Grünfasern durch anschließende Wärmebehandlung kristallisiert; dazu siehe VDI 3469 Blatt 1 und 5.
Passung

In der Technik wird der Begriff Passung dafür genutzt, die maßliche Relation zwischen zwei (Bau)Teilen zu bezeichnen, die an der Fügestelle ohne eine Nacharbeit zusammenpassen sollen. Anschauliches Beispiel dafür ist eine Welle in einer Bohrung.

Papiergewicht
Fachbegriff aus der Drucktechnik für das Flächengewicht bzw. das Grammgewicht (Grammatur) von Papier pro Quadratmeter. Seidenpapier hat eine Grammatur von bis zu 25 g/m2, Kraftpapier von bis zu 120 g/m2.
Pantone-Farbskala
Gebräuchliche deutsche Bezeichnung für das Pantone Matching System (PMS), ein international verwendetes Farbsystem. Wird primär in Grafik sowie Druck- und Verpackungstechnik genutzt. Entwickelt wurde es 1963 vom US-amerikanischen Unternehmen Pantone LLC. Aktuell listet das System 1755 Sonderfarben auf, die sich größtenteils nicht im Vierfarbdruck erzeugen lassen. Es ordnet diesen Farben Nummern zu und dient der vereinfachten Kommunikation und Abstimmung zwischen den an der Erstellung von Druckerzeugnissen beteiligten Mitarbeitern.
Orientiertes Polypropylen
Längst verstrecktes Polypropylen. Widerstandsfähiger als Polypropylen. Häufig verwendet für die Herstellung von hochfesten Folien, Verpackungsbändern und Flachbeuteln.
OPP
Kurzbezeichnung für orientiertes oder längs verstrecktes Polypropylen.
Ökobilanz
Fachbegriff für die umfassende Bewertung der von einem Unternehmen, seinen Produkten und Produktionsprozessen ausgehenden Umweltbelastungen.
Oberflächenwiderstand
Elektrischer Widerstand (Ohm) pro Flächeneinheit, auch Plattenwiderstand genannt. Der Begriff findet u.a. Anwendung in der Beschichtungs- und Isolationstechnik. Während der Widerstand gegen den Stromfluss durch ein Material als Durchgangswiderstand oder als elektrischer Widerstand bezeichnet wird, definiert der Oberflächenwiderstand den Einfluss der Werkstoffoberfläche. Der Oberflächenwiderstand gehört – so wie auch der Durchgangswiderstand – zu den Kenngrößen für eine Beschreibung des elektrischen Verhaltens von Isoliermaterialien und der Leitfähigkeit elektrisch leitfähiger Kunststoffe. Bei elektrisch leitfähigen Materialien kommt die DIN EN ISO 3915 zur Messung des spezifischen elektrischen Widerstandes von leitfähigen Kunststoffen zur Anwendung. Für nicht leitfähige Stoffe hingegen die IEC 60093 zur Bestimmung des spezifischen Durchgangswiderstands und des spezifischen Oberflächenwiderstands von festen elektrisch isolierenden Werkstoffen.
NIP-Abdrucktest
Fachbegriff aus der Walzentechnik, häufig verwendet in Papier- und Drucktechnik. Der NIP ist die Berührungsfläche zweier übereinander positionierter, segmentweise verformbarer Papierwalzen bzw. der für die Entwässerung des Papiers zur Verfügung stehende Spalt zwischen diesen Walzen. Die Walzenhersteller bezeichnen diese Walzen als NIPCO-Walzen. Diese Benennung steht für NIP Control und verweist auf die Justierung des NIPS. Die Druckmessfolien Prescale von Kager lassen sich zur Prüfung und Visualisierung des NIPS einsetzen.
Niedrigviskos

Auch niederviskos. Zustandsbeschreibung für flüssige Medien. Flüssigkeiten mit einer niedrigen Viskosität verfügen über eine gute bis sehr gute Fließfähigkeit.

Neopren
In Deutschland allgemein gebräuchliche Bezeichnung für den Synthese-Kautschuk Chloropren (CR) bzw. Polychloropren bzw. Chlorbutadien. Die Produktion erfolgt durch Polymerisation von 2-Chlor-1,3-Butadien (Chloropren). Neopren kommt als Halbzeug im Automobilbau und für die Herstellung wärmedämmender Sporttextilien zum Einsatz.